Kreative – seid wachsam

Gerade habe ich drüben bei netzwertig.com ein interessantes Interview gelesen. Diese Aussage von Roman Scharf (www.talenthouse.com) kam mir dabei etwas befremdlich vor:

Worum geht es bei Talenthouse?
Talenthouse ist die nächste Generation von Crowdsourcing. Klassische Crowdsourcing-Plattformen gibt es viele (von 99 Designs bis Crowdspring). Die Idee bei diesen ist, dass Kreativarbeit ins Netz ausgelagert wird und dass jeder User eigene Vorschläge einbringen kann. Auftraggeber starten ein Projekt – zum Beispiel für ein Logo oder T-Shirt-Design – und wählen anschließend aus allen Einsendungen ihren Favoriten. Der Ersteller erhält dann ein Honorar. Der Zweck ist also, dem Auftraggeber eine Auswahl und dem Künstler ein paar 100 Dollar Einkommen zu verschaffen.. Hier weiterlesen

Es ist wie immer: der Künstler bekommt für die Definition eines Lebensgefühls ein Almosen, verglichen mit dem, was mit der kreativen Arbeit erwirtschaftet werden wird.

In diesem System gibt es nur einen Gewinner: das Unternehmen, das die Leistung crowdsourced. Es geht keinerlei Risiko ein, sichert sich per AGB oftmals sogar noch Rechte an den Einsendungen, die nicht gewinnen und bekommt für einen minimalen Bruchteil dessen, was bei einem normalen kreativen Unternehmen bezahlt werden müsste eine Leistung, die oftmals gleichwertig mit der einer großen Agentur ist, da ja die Künstler meist dort auch als Freelancer arbeiten.

Warum eine ganze Generation Kreativer nicht erkennt, dass Unternehmen wie Youtube, Facebook, Flickr etc tatsächliches Geld verdienen durch die Inhalte, die wir alle so freizügig zur Verfügung stellen, liegt nicht im Bereich meiner Vorstellungskraft. Und gleichzeitig haben diese Unternehmen es auch noch geschafft, die Nutzer darauf zu trimmen, ihr eigenes Copyright völlig falsch einzuschätzen und zu bewerten.

Medienindustrie

In der Medienindustrie passiert ja so einiges, aber das hier ist mal für alle interessant, die auch neue Wege beschreiten möchten. Manchmal kann man mehr praktisches von Leuten lernen die scheitern als von denen, die Erfolg haben.

Nehmt Euch die 20 Minuten Zeit, sie lohnen sich!!!

Es geht in dem Video darum, wie die Musikindustrie neue Geschäftsmodelle wie imeem durch viel zu restriktives licensing unwirtschaftlich und uninteressant macht. Zeigt aber gleichzeitig die Schwierigkeiten auf, die man hat, wenn man ein solches Startup machen möchte.

imeem Founder Dalton Caldwell’s Must-See Talk On The Challenges Facing Music Startups.