Filmmusik: Begriffsklärung Filmscore vs Sourcemusik

Da Babylon Berlin derzeit in aller Munde ist und viele Leute den Song “Zu Asche zu Staub” sehr mögen, möchte ich ein kurzes public service announcement machen:

Es gibt im Film 2 Ebenen der Musik, den Filmscore und die Sourcemusik.

Der Filmscore ist die dramaturgische Musik, die den Zuschauer in die entsprechende (oder auch kontrapunktische) Stimmung der Szene versetzen möchte. Das sind also die Musiken, die Hans Zimmer oder John Williams, oder eben im Falle von Babylon Berlin Johnny Klimek und Tom Tykwer gemacht haben.

Als Sourcemusik wird all jene Musik bezeichnet, die die Figuren wahrnehmen, bzw. die auch im Bild stattfinden. Dazu zählt also bsw. das Küchenradio, ein Fernseher, ein Ensemble das spielt und im Bild zu sehen ist, ein Schauspieler der singt, Straßenmusiker an denen man vorbeiläuft… alle diese Dinge. Oftmals spricht man hier auch von vorbestehender Musik, da es sich um Musik handelt, die nicht extra für den Film/die Serie geschrieben wurde sondern schon existiert und die kollektive kulturelle Erinnerung der Menschen anregt.

Besonders spannend ist es natürlich, wenn Filmemacher es schaffen, so wie in der Montage am Ende der zweiten Folge von Babylon Berlin, die Musik sowohl als Source Musik als auch als dramaturgische Musik funktionieren zu lassen, weil beide Ebenen dichter zusammenrücken und man als Zuschauer noch mehr in den Moment hineingezogen wird.

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