BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zensieren mit klarer Agenda! [UPDATE]

Zu dem Artikel “BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bundespartei – Raus aus der Gema!” habe ich auf der Seite der Grünen 3 Kommentare geschrieben. Nachfolgend zeige ich, welche veröffentlicht wurden und welche nicht. Sie sind alle sachlich und faktisch richtig.

Kommentar 1 (bisher nicht veröffentlicht!)

Das größte Problem, das ich mit Zoe Leela und ihren Aussagen habe ist, dass diese Frau eben gerade _nicht_ über ihre künstlerische Leistung an die Öffentlichkeit kommt, sondern über eine clever inszenierte Kampagne, die ausschliesslich das Thema GEMA und deren vermeintliche Ungerechtigkeiten hat.

Es gibt aber auch faktische Fehler in ihrer Darstellung, die den meisten Menschen, die nicht in diesem Geschäft arbeiten nicht klar sein dürften. Ich kopiere mal, was ich heute schon einem Freund geschrieben habe:

 ja, es gibt unterschiedliche Mitgliederstatusse, Leute, die in 5 Jahren insgesamt € 30.000,- , pro Jahr aber mindestens € 1.800 (bin nicht ganz sicher) an Lizenzen eingenommen haben werden als ordentliche Mitglieder geführt. Das sind Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Musiklizenzen verdienen. Diese Grenze ist relativ niedrig mit ca. € 6.000,- (!!) pro Jahr.Diese Mitglieder bestimmen die wirtschaftlichen Belange des Vereins nicht weil sie Diktatoren sein wollen, sondern weil sie diejenigen sind, deren Werke die Lizenzeinnahmen überhaupt erst generieren.

– Ausschüttungen finden immer und für alle gleich statt, wenn sie der GEMA richtig (!) gemeldet werden. Die Genauigkeit und Abdeckung der Aufführungslisten im Livebereich ist in den letzten 10 Jahren von 15% auf ca 45% gegangen, das heißt aber immer noch, dass die GEMA bei 55% aller Veranstaltungen überhaupt nicht wissen _kann_ (!)

– jedes Mitglied bekommt haargenau die gleiche Ausschüttung für die gleiche Nutzung. Herr Zimmer bekommt für eine Minute in der ARD genau gleich viel Geld wie Herr Hafner. Das ist gerecht. Oder wie soll man sich das sonst vorstellen?

– Ausschüttungen können nur stattfinden, wenn Nutzungen stattfinden. Wenn von einer CD 1000 Stück gepresst werden, dann generiert das natürlich weniger Lizenzen, als wenn bei einer Tour 500.000 Personen Tickets kaufen oder wenn 3 Millionen Leute eine Sendung schauen. Das ist doch wirtschaftlich nachvollziehbar und auch völlig normal.Bei einer Tour mit 15 Auftritten und ca 30 Personen pro Auftritt entsteht halt nunmal nicht die gleiche Einnahme. Das ist keine gestaltungsbedingte Ungerechtigkeit innnerhalb der GEMA!

Ich würde mir wünschen, dass Politiker, sich über die Tatsachen in diesem Geschäft auch von Leuten informieren lassen, die seit Jahren ihren Lebensunterhalt damit verdienen und nicht mit Leuten, die zwar neue Modelle propagieren, die aber zu keiner tragfähigen wirtschaftlichen Basis führen.

Ich kenne beide Seiten: Ich habe CC Veröfentlichungen gemacht, ich habe Crowdfunding gemacht, ich bewege mich seit Jahren im Untergrund-Bereich, aber wenn ich nicht gleichzeit für ein paar äußerst erfolgreiche TV Serien mit großem Publikum gearbeitet hätte, dann hätte ich keine wirtschaftliche Basis. Das ist die Realität. Und ich wünsche, dass gerade die grüne Politik anfängt, das wahrzunehmen und aufhört, die technologie-affinen Argumente als Wahrheiten und das andere als rückständig zu sehen.

Ich hoffe, das beantwortet ein paar Fragen und stehe für weitere Fragen und Erklärungen jederzeit zur Verfügung!

Mit besten Grüßen

Hans Hafner

www.hanshafner.de

 Kommentar 2 (veröffentlicht)

@Kai

Ich bin ein musikalischer Urheber mit nicht unerheblichem Erfolg.

Warum werde ich weniger Ernst genommen, als Zoe Leela, die eben offensichtlich in diesem Thema, den Ton spielt, den der Wind im Netz gerade so schön anbläst? Während andere Musiker wie ich zum Beispiel, obwohl sie es noch _viel_ weiter gebracht haben und schon _viel_ länger nachweislich im Netz, mit dem Netz und nach Philosophie des Netzes gehandelt haben:

http://www.mininova.org/tor/1796372

http://web.archive.org/web/20010507061950/http://www.hanshafner.de/deutsch/about.html

http://www.mysherpas.com/de/projekt/The-Good-Life/daten/uebersicht.html

Diese Tatsache (dass die Aussagen bestimmter Leute ignoriert werden während andere gehyped sind) zeigt für mich überdeutlich, dass es hier eine klare Agenda gibt.

Und dagegen wehre ich mich!

Kommentar 3 (jetzt nachträglich veröffentlicht)

Zwei Dinge:

 1. Warum habt ihr den inhaltlich VIEL interessanteren Beitrag von mir _nicht_ öffentlich gemacht? Da wird von Eurer Seite wohl offensichtlich ganz klar eine Meinung vertreten und veröffentlicht, wie’s zur Meinung passt!! Das ist unmöglich und wird mit einer Mitteilung an der Vorstand bemerkt werden.

 2. Und das ist jetzt nochmal zum Thema GEMA und Zoe.Leela:

 Hier ist die direkte Verbindung von Zoe.Leela zu Google:

 Wolfgang Senges ist consultant für Zoe:

https://img.skitch.com/20120930-xu8kpk4644qnethyy2cemqcp8d.jpg

 Wolfgang Senges nimmt im Auftrag des OpenMusicContest e.V. die Absichtserklärungen für die neu zu gründende Creative Commons Verwertungsgesellschaft entgegen

https://skitch.com/hanshafner/esdej/wolfgang-senges-c3s-absichtserklarung

 Lawrence Lessig (bekanntlich von Google finanzierter Lehrstuhl in Stanford!) ist Schirmherr des OpenMusicContest e.V.

https://skitch.com/hanshafner/esde8/open-music-contest-lessigq.e.d.

 Ihr seid da einer ganz klar strukturierten PR-Kampagne aufgessen, die nichts anderes zum Ziel hatte, als Zoe.Leela einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen. Weil über ihre Musik redet ja keiner in dem Zusammenhang, sondern nur über die politische Agenda.

[UPDATE]: Kommentar 3 wurde jetzt auch freigeschaltet. Kommentar 1 fehlt immer noch.

[UPDATE 2]: Kommentar 1 ist jetzt online, aber schon sehr weit nach hinten gerutscht.

[UPDATE 3]: Das ist das Statement auf der Facebook Seite der Grünen und meine Antwort:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Lieber Hans Hafner, Dein erster Kommentar vom 29.09. ist uns in der Tat durchgerutscht und er wurde deshalb aus Versehen zunächst nicht veröffentlicht. Das sollte natürlich nicht passieren und für entschuldigen wir uns.
Bereits eine Stunde nach deinem Hinweis, dass wir Deinen ersten Kommentar nicht veröffentlicht haben, direkt einen Blog-Artikel zu verfassen, und darin laut “Zensur” zu schreien und Behauptungen aufzustellen, anstatt erst mal kurz zu warten oder evtl. per Mail nachzufragen, ist allerdings auch nicht die feine Art. Wir waren gerade dabei, die Sache zu recherchieren, als Dein Eintrag hier einging.
Die Online-Redaktion von gruene.de hat neben der Moderation der Kommentare auch andere Aufgaben. Deshalb kann es hin und wieder vorkommen, dass die Veröffentlichung von Kommentaren etwas dauert. Das hat aber sicher nichts mit Zensur, sondern etwas mit begrenzten Arbeitskapazitäten (besonders am Wochenende) zu tun. Wir bemühen uns, die Kommentare so schnell wie möglich frei zu schalten. Sollte es wider Erwarten noch einmal vorkommen, dass einer Deiner Kommentare lange Zeit nicht frei geschaltet wird, schreib doch bitte zunächst eine E-Mail an redaktion@gruene.de . Wahrscheinlich klärt sich dann alles schnell und Du kannst Dir die Mühe eines Blog-Eintrags sparen.

Hans Hafner Liebes Facebook-Team von Bündnis 90/Die Grünen,
es ist schön, dass der Kommentar jetzt da ist und ich finde auch gut, dass ihr es so offen erklärt. Obwohl natürlich der bessere der Kommentare jetzt auf Seite 2 oder 3 versteckt ist, zu der ja keiner mehr zurück geht…
Ich weiß nur aus Erfahrung vom letzten Mal wie es in der Realität ist. Damals (ca. im Januar) hatte ich unter der Ankündigung einer Veranstaltung mit Bruno Kramm, der zu der Zeit noch als Mitglied der Grünen und deren Beauftragter präsentiert wurde, obwohl er schon seit Monaten nur noch für die Piraten unterwegs war, in einem Comment genau auf diesen Umstand hingewiesen.
Dieser Comment wurde trotz mehrmaligen Postens _nicht_ veröffentlicht und alle Emails, die ich gesendet hatte blieben unbeantwortet.
Nun war damals der Schaden, der durch die irreführende Ankündigung entstanden war sehr gering: lokale Veranstaltung etc…
Im vorliegenden Fall verhält sich das allerdings ganz anders: die Angriffe sind direkt, die Afforderungen klar, die Agenda deutlich, die Falschaussagen zahlreich und das Medium Teil einer der größten deutschen Tageszeitungen. Diese Verleumdungen und Falschaussagen kann und will ich in dem Maße nicht mehr hinnehmen. Ich frage mich sowieso, warum gerade dieser Artikel auf der Seite der Grünen aufgetaucht ist: ein Meinungsartikel einer Künstlerin mit sehr limitierter Reichweite, deren PR Strategie fast ausschliesslich auf der Abgrenzung zur herkömmlichen Musikindustrie basiert (bitte nachforschen, falls ihr es mir nicht glaubt!). Einer Künstlerin, deren Management mit Google-nahen Vereinen und Organisationen genau diese PR-Strategie für sie umsetzt und auch gleichzeitig noch die Gründung der c3s (CC Verwertungsgesellschaft) persönlich organisiert.
Das ist einfach zu viel in einem Komplex. Und ich erwarte von einer Partei, dass sie differenziert wahrnehmen kann, welche Kräfte, Interessen und Ziele bei einem Thema am Werk sind und welche (möglicherweise eben auch ungewollten) Auswirkungen sie haben.
Diesen Text werde ich dem Artikel auf meiner Homepage hinzufügen und oben ausdrücklich darauf hinweisen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bundespartei – Raus aus der Gema!.

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