Verwertungsgesellschaft und wofür sie da ist

Auf der Tagesschau Seite ist heute ein Interview mit Herrn Stadler (Dozent für die Theorie der Mediengesellschaft an der Zürcher Hochschule der Künste), bei dem mal wieder so getan wird, als wäre eine Verwertungsgesellschaft für etwas anderes da als eingenommene Gelder nutzungsgerecht abzurechnen.

Lieber Herr Stadler
Wer wenig gespielt/aufgeführt/vervielfältigt wird, bekommt auch wenig, das ist doch ganz normal! Dass dieser Knoten nicht endlich mal aus den Köpfen rausgeht?? Eine Verwertungsgesellschaft ist kein Fördertopf sondern ein wirtschaftlicher Zusammenschluss für das Inkasso für die Nutzungen und Tarifverhandlung mit Geschäftspartnern. Das sollte ein Medientheoretiker eigentlich richtig auseinander halten und darstellen können. Und wenn er das nicht kann, dann muss man eben auch den Rest, den er erzählt anzweifeln.

Nachtrag: auf seiner eigenen Seite klingt seine Berufsbezeichnung übrigens deutlich anders:

My name is Felix Stalder and I’m currently dividing my working time between teaching digital culture and network theories at the Zurich University of the Arts (Media Arts Program which I currently co-direct) and working as an independent researcher/organizer with groups such as the Institute for New Cultural Technologies (t0) in Vienna.

 

Device hacking in a pre tablet world

While watching the Apple keynote introducing the iPad 3, Clemens had to install Windows on a 2.5″ drive that we had no fitting enclosure for. So he just stuck it in the MacPro and held it up with a roll of toilet paper. Try doing that with an iPad 3

In a way I think the development to a Post PC world is a terrible thing because it won’t give the kids the possibility to experiment with and alter devices to come up with things that they weren’t designed for.

Google-Chef Schmidt: „Jeder Mensch will online sein“ – Netzwirtschaft – FAZ

So deutlich habe ich es ja selten gehört.

YouTube ist also gar keine Hosting-Plattform sondern eine Verhaltensanalyse Maschine für direktere Werbung. Ist ja interessant.

Diese Erkenntnisse sind bares Geld wert und wenn dem so ist und Google diesen Wert verkauft, was ist dann so schlimm daran, die Urheber-Crowd an den Einnahmen zu beteiligen?

Aus dem Artikel:

Wie funktioniert das?

Ein klassisches Beispiel ist unsere Videoplattform Youtube. Wenn ein Nutzer virtuell mit anderen bei Google angemeldeten Nutzern verbunden ist, erkennen unsere Algorithmen, welche Inhalte sich die Freunde auf Youtube anschauen. Das erzeugt ein Signal, um dem Nutzer wiederum bessere Empfehlungen geben zu können, selbstverständlich immer anonymisiert. Wir nennen das, den „social graph“ integrieren, also das soziale Geflecht, das einen Nutzer umgibt. Darum geht es bei Google +.

Google-Chef Schmidt: „Jeder Mensch will online sein“ – Netzwirtschaft – FAZ.

Copyright und wer profitiert

Eines der gängigen Argumente für ein neues Urheberrecht (wie auch immer das dann ausgestaltet werden soll, mit Details halten sich nämlich alle dann diskret zurück!) ist, dass man den großen Organisationen und Verwertern die Macht nehmen muss.

Fakt ist aber, dass wenn das Urheberrecht “modernisisert” (bedeutet dann immer: geschwächt) werden soll, werden nicht die Verwerter entmachtet, sondern der Urheber selbst. Er hat nämlich dann noch weniger Handhabe im Umgang mit seinen Rechten und wie er diese an Verwerter lizensieren kann und mit welchen Mitteln er diese Lizenzabkommen dann durchsetzen kann. Auch gibt es Gesetze über angemessene Vergützung, die den Urheber davor schützen, dass große Unternehmen ihre Marktmacht ausspielen und den Urheber unter Druck setzen.

Das alles gilt aber natürlich nur hier in Deutschland. Deutschland bietet sozusagen  einen sehr guten Schutz des Urhebers, während sich Kreative in den USA nach solchem Schutz die Finger lecken. Nicht allerdings Unternehmen, die gerne verwerten wollen aber mit dem Urheber als Individuum möglichst gar nicht sprechen möchten. Für die sind die Forderungen der Digitalen Copyleft Bewegung ein Segen, wie er besser gar nicht sein könnte. Dieser Umstand wird aber von den meisten Menschen übersehen.

Sie sehen nicht den einzelnen Urheber, dessen Schaffen nämlich sehr wohl den Schutz geniessen sollte, sondern immer nur die böse Verwerterkrake.

Ein schwaches Urheberrecht wird alles einfacher machen für die Verwerter und auch hier vor allem für die neuen Verwerter aber die Existenz der Individuen abwürgen. Die Medienindustrie hat die Individuen schlecht beteiligt aber die neuen Unternehmen beteiligen gar nicht (Google, YouTube, Facebook, reddit, etc…)

In meinem Berufsleben erlebe ich täglich genau dieses Problem: ich stehe als einzelner Rechteverkäufer großen Organisationen gegenüber, die mich unter Druck setzen mit ihrer Marktmacht. In diesem Dreieck (Urheber – Verwerter – Konsument) brauche ich den Schutz der Allgemeinheit und das deutsche Recht gibt mir diesen Schutz. Wenn der aber wegfällt, habe ich gar keine Verhandlungsposition mehr.

 

Iron Sky – Berlinale

Never, in a thousand years would I have imagined, that the City Song that the absolutely wonderful Stephanie Forryan and I wrote would have been connected to a viral internet sensation such as the wonderfully crazy “Iron Sky” film by finnish director Timo Vuorensola. All music in the Berlinale Stories over on MyVideo is by me.

Berlinale Stories Folge 8:


Berlinale Storys Teil 8- Exklusives Interview Juli… – MyVideo

Berlinale Stories Folge 9:


Berlinale Storys Teil 9 – Exklusives Interview Jul… – MyVideo

Free speech and content creators

I wish that the internet community would start separating the privacy concerns and free speech concerns from the content creators, big or small, and instead focus on what is actually important: political censorship and freedom. Distributing someones content without that persons consent has nothing to do with free speech. Nothing.

Respecting of intellectual property is a social and civil contract that’s in the best interest of both the creator and consumer.

Recipe for a happy New Year!

Recipe for a happy New Year!
Take 12 months, clean them from envy,
bitterness, costiveness, pedantry
and divide them into 30 or 31 parts,
so that the supply is enough for one year.
Each day individually arranged from:
1 part of work and
2 parts of exhilaration and humor.
Add 3 heaped tablespoons optimism,
1 tablespoon tolerance, 1 pellet irony
and 1 pinch of time.
Then dowse the mass with
very much love all over.
The finished dish can be decorated
with posies of small attentions,
serve it daily with amusement!
– Katharina Elisabeth Goethe (1731-1808) –